14 décembre 2024 0 Commentaire

Arthur Honegger – Jeanne d’Arc au bûcher

Visionen überall!

Jeanne d’Arc, die französische Schäferin und Widerstandskämpferin im Hundertjährigen Krieg, wurde 1431, 19jährig, in einem Scheinprozess von der katholischen Kirche auf den Scheiterhaufen geschickt. 1920 wurde sie vom Papst Benedikt XV heilig gesprochen.

Die russische Tänzerin Ida Rubinstein hat 1934 bei dem Schweizer Komponisten Arthur Honegger (1892-1955) ein dramatisches Musikwerk zu dem Johanna-Thema in Auftrag gegeben. Paul Claudel, Poet, Diplomat und gläubiger Katholik, lehnte zuerst ab, hatte aber dann seinerseits auf einer Zugfahrt nach Brüssel eine Vision, sagte zu und schrieb in nur ein paar Wochen das Libretto. Honegger, der 1931 seinerseits eine Vision vom Ende der Oper hatte, war begeistert und komponierte sein Oratorium Jeanne d’Arc au bûcher in 11 Szenen für Orchester, gemischten Chor, Kinderchor, Sänger und Sprecher.

Am 14. Dezember wurde dieses 75-Minuten-Werk konzertant in der bis auf den letzten Platz ausgebuchten Pariser Philharmonie vor einem begeisterten Publikum aufgeführt.

Jeanne d’Arc ist eine Sprechrolle. Sie erzählt im Dialog mit Bruder Dominique ihre eigene Geschichte, von den ersten Erscheinungen, ihren Reisen als Mann verkleidet durch Frankreich mit dem König, dem sie zu Erfolgen verhilft, dem Scheinprozess bis hin zu den Flammen, die auf dem Scheiterhaufen ihre Kleider fressen und sie nur noch von der Jungfrau getröstet wird. Bei Claudel wird sie von einem Tiergericht verurteilt. Der Vorsitzende nennt sich Porcus, eine Anspielung auf den Bischof von Beauvais, Pierre Cauchon (Schwein). Er hatte seinerzeit den Vorsitz in diesem Inquisitions-Scheinprozess gegen Johanna. Der Protokollant ist ein Esel. Die Höllenhunde werden von den Ondes Martenot gespielt. Das Stück ist ein musikalisch facettenreiches antikes Drama und bedient sich der Folklore, dem Kirchengesang, der Barockmusik mit Bach-Motiven sowie Jazz-Elementen.

Gestern gastierte hiermit das hr-Sinfonieorchester aus Frankfurt unter der hingebungsvollen Leitung seines Chefdirigenten Alain Altinoglu.

Johannes Prinz studierte den Wiener Singverein und Richard Wilberforce den Chœur d’enfants de l’Orchestre de Paris ein.

Die Sprechrolle der Jeanne d’Arc hatte Marion Cotillard inne. Sie ist allen Franzosen ein Begriff und bekam entsprechend Applaus.

Eric Génovèse von der Comédie Française sprach die Rolle des Bruder Dominique.

Die beiden Erzähler waren Benjamin Gazzari & Jean-Baptiste Le Vaillant.

Else Eerens, Isabelle Druet und Svetlana Lifar sangen die Jungfrau, Marguerite und Catherine.

Dieses vor allem für die Franzosen emotionsgeladene Mysterien-Spektakel konnte unter der wunderbaren Akustik der Pariser Philharmonie nur gewinnen. Jeder Ton, jedes Wort kam im letzten Winkel der Grande Salle Pierre Boulez an.

Bei der Uraufführung 1938 in Basel stand das Publikum vor Begeisterung auf den Stühlen. Die Frankreichpremiere 1939 in Orleans hingegen wurde von reaktionären und rassistischen Gruppen im Publikum, die sich gegen Ida Rubinstein richteten, unterbrochen. Rubinstein wurde als Jüdin, die eine französische Nationalheldin und Christin spielen sollte, praktisch von der Bühne gebuht. 1941 ging das Stück dann doch im unbesetzten Frankreich auf Tournee.

Christa Blenk

 

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