H. Rigaud – Porträt Ludwig XIV
Der Sonnenkönig Ludwig XIV. (1638-1715) wurde mit vier Jahren zum König von Frankreich gekrönt. Bis zu seiner Volljährigkeit kümmerten sich seine Mutter, Anna von Österreich, und der Kardinal Mazarin um die Regierungsgeschäfte und orientierten sich dabei an Ideen des mächtigen Kardinal Richelieu. Zusammen legten sie den Grundstein für den Absolutismus (der Staat bin ich) und zementierten den Katholizismus in Frankreich. Konzentration der Verwaltung und der Geldmittel sowie Entmachtung des Adels waren Folgen davon. Ludwig XIV. war ein Perfektionist, der sein Leben lang an der Verbesserung der Inszenierung seiner Macht arbeitete; die Kunst hierbei war sein Werkzeug. Der Umbau des kleinen Jagdschlosses von Versailles in eines der prächtigsten Schlösser Europas war Teil seiner Selbst-Inszenierung. Eines des aussagekräftigsten Bilder in diesem Sinne ist das Hauptwerk des Hofmalers Hyacinthe Rigaud (1659-1743). Er malt 1701 im Auftrag des Königs den 63-jährigen Monarchen in einer beeindruckend theatralen Inszenierung. Versailles repräsentiert durch das Porträt Ludwig XIV. Im Krönungsornat wird zum Modell in Europa.
Das Bild ist geradezu mathematisch aufgebaut, jede Aussage berechnet, entsteht im Atelier und enthält alle Daten, die der König und seine Propagandaexperten verbreiten wollen….
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