Sol LeWitt im Jüdischen Museum Brüssel
Sol LeWitt hat zwischen 1968 und 2007 an die 1.200 Wall Drawings entworfen. Sie sind eine Hommage an die italienischen Renaissance-Fresken. Die Wandzeichnungen wurden für einen bestimmten Raum oder ein bestimmtes Museum konzipiert und verschwanden mit dem Ende der Ausstellung. Um sie aber weiterhin am Leben zu erhalten, entwickelte er dieses Konzept und überließ die Ausführung anderen. Somit konnten die Bilder jederzeit an jedem passenden Ort wieder auferstehen. Für LeWitt waren Idee und Konzept die bedeutenden Bestandteile der Kunstwerke. Ähnlich wie Musiker, die die Noten eines Komponisten spielen, werden seine Ideen und Konzepte von fähigen Studenten oder Assistenten auch nach seinem Tod ausgeführt. Meist handelt es sich bei den Wandzeichnungen um elementare, geometrische Formen, die aber durchaus auf komplexere Formen erweitert werden können. LeWitt hat die Kombinationsmöglichkeiten erforscht und umgesetzt. Eine rigorose Befassung mit Maßen, Proportionen und Wandformaten ist Voraussetzung. Auch die Vorbereitung der Wände mit der Auftragung von mehreren Farbschichten ist Teil des künstlerischen Aktes. Bei Bleistiftzeichnungen ist meist eine dünne Gipsschicht die Unterlage. Anschließend werden die Wände abgeschliffen.