Die Brüsseler Stadtteile – work in progress
Zentrum
Der bekannteste Platz im Zentrum ist die « Gran Place ». Der schönste und auch größte Park ist der Brüsseler Park. In der Nähe des Kunstberges liegt der Sablon und dahinter der Petit Sablon mit seinen 48 Métiers (Berufe/Zünfte in der Renaissance). Im Park des Petit Sablon stehen die beiden Grafen Egmont und Hoorn, die im 16. Jahrhundert auf der Gran Place hingerichtet wurde, weil sie sich gegen die spanischen Besatzer aufgelehnt hatten. Das Berühren der liegenden Statue bringt Glück (vielleicht nicht in Coronazeiten). Deshalb glänzt sie auch so schön. Sie findet man in einer Seitenstraße der Grand Place.
Laeken
Laeken liegt im Norden von Brüssel. Dort befindet sich auch das Atomium und der Königspalast. Es liegt teilweise am Kanal, am Hafen. Die Königlichen Gärten kann man unter normalen Umständen besichtigen. Das Atomium wurde 1958 anlässlich der Weltausstellung aufgestellt. Nicht weit weg davon – in Heysel – liegt das Stadium Fussballstadium Roi Boudouin. Dort gab es 1985 einen grausamen Unfall mit fast 40 Toten. Eine Kirche im neogotischen Stil steht gleich wenn man über die Brücke den Kanal überquert. Dort ruhen die Verstorbenen der königlichen Familie.
Etterbeek
Etterbeek ist vor allem das Europaviertel. Zwischen Bürogebäuden der Europäischen Institutionen, Kommission und Parlament liegen immer wieder mal kleine, intime Grünflächen. Um den Parc Leopold herum, befindet sich das Europäische Parlament, Museen und Schule. Der Park ist großartig mit alten, wertvollen Bäumen und zwei Mauerstücke aus Berlin.
Cinquantennaire
Der Jubelpark beginnt gleich hinter der Place Schuman. Dort gibt es außer viel Spaziermöglichkeiten auch Museen (darunter die Autowelt und ein Armeemuseum). Im Park stehen viele Skulpturen, u.a. auch von Constantin Meunier, einem der wichtigsten Bildhauer im 19. Jahrhundert. Im Oktober/November wurde dort auch das aus Frankreich kommende und im Moment einzig mögliche Theaterstück C-O-N-T-A-C-T aufgeführt.
St. Gilles
Um die Porte de Halle erstreckt sich St. Gilles bis nach Ixelles und Anderlecht. Der Gare de Midi liegt in diesem Brüsseler Stadtteil, der sich – wie immer hier – sehr unterschiedlich präsentiert. Es gibt ein schönes Rathaus und viel Jugendstil. Einiges ist ziemlich verfallen, aber St. Gilles hat unheimlich schöne Ecken. Weiter Richtung Süden findet man kleinere Jugendstil-Häuser mit Garten wie in Ixelles oder Schaerbeek. Der belgische Konzeptkünstler Maracel Broodthaers (1924-1976) ist in Saint Gilles geboren. Die Künstler Fernand Khnopff (1858-1921), Victor Horta (1849-1904) und Paul Delvaux (1897-1994) haben unter anderem dort gewirkt.
Les Marolles – das Herz von Brüssel. Ein historisches Viertel im Zentrum von Brüssel, zwischen Palais de Justice und Eglise de la Chapelle (nicht weit vom Gare de Midi entfernt und nahe am eleganten Sablon) das gerade dabei ist, sich zu ändern. Auf der einen Seite alte, traditionelle Geschäfte oder Bars und gegenüber Baustellen, die nichts Gutes verheißen, elegante Galerien, Antiquitätengeschäfte. Auch der Biomarkt in der Rue de Tanneurs gehört dazu und der Flohmarkt am Place du Jeu de Balle. 1942 haben die Nazis hier (vor allem in der Rue de Tanneurs) viele Bewohner jüdischer Konfession abgeholt, einige von ihnen waren zwischen 1933 und 1938 nach der Machtergreifung Hitlers nach Brüssel in die Marolles geflüchtet.
Schaerbeek ist eine weitere Gemeinde von den 19, aus denen Brüssel zusammengefügt ist. Schaerbeek ist nach der Stadt Brüssel (alles was Zentrum ist) die größte Gemeinde und auch die abwechslungsreichste. Hier treffen viele unterschiedliche Menschen aufeinander. Nicht weit weg vom EU-Viertel mit wunderbaren Jugendstilvillen und Grünflächen auf der einen Zeit, verändert Schaerbeek Richtung Bahnhof Schaerbeek (wo das fantastische Train World Museum ist) oder Richtung Ave Voltaire immer wieder ihr Erscheinungsbild mit türkischen Straßenmärkten und kleinen Cafes. Jacques Brel ist übrigens in Schaerbeek geboren.
Ixelles liegt im Südosten der Stadt und wird von der Luxusalles, der Avenue Louise, geteilt. Ursprünglich war Elsene/Ixelles ein Dorf an zwei kleinen Seen, die von Erlen eingerahmt waren; daher der Name. Ixelles ist ein Szeneviertel, auf der einen Seite, viele Studenten, schicke Jugendstil-Villen und Vorgärten, teure Restaurants, edle Boutiquen und das afrikanische Matongé-Viertel auf der anderen. Ursula von der Leyen ist übrigens in Ixelles geboren, ebenso Audrey Hepburn und die Fotografin Agnès Varda. In Ixelles steht auch das Haus der « Malibran », eine bekannte Sängerin, die mit einem belgischen Geiger liiert war. Am ersten See steht ein Denkmal zu Ehren Charles de Coster (Till Eulenspiegel).
Stand: November 2020
Fotos (c) Christa Blenk