1 avril 2020 0 Commentaire

Gegenwartskunst im Frankfurter Städel

Von der Gegenwartskunst (oder Postmoderne) sprechen wir ab 1945. Die unterschiedlichen Stile in dieser kurzen Zeit werden im Frankfurter Städel Museum u.a. mit Werken von Albers, Bacon, Baselitz,  Beuys, Buren, Ives Klein, Kippenberger, Giacometti,  Kiefer, Richter, Ad Reinhardt oder Stella  besprochen.

Das Gemälde „Rotklang“  von Ernst Wilhelm Nay (1902-1968) verkörpert Rhythmus und Dynamik.  1962 hat er es gemalt. Es misst  240 x 190 cm und hängt im Frankfurter Städel.  Der Documenta- und Biennale Teilnehmer Nay hat nach dem Krieg und seiner „entarteten“ Zeit einen Neuanfang gemacht. Sein abstrakter Expressionismus äußert sich ab  Mitte der 1950er Jahre in den bekannten Scheibenbildern. Hier handelt es sich um tanzende, flache Farbflächen,  die sich im Wechsel von positiven und negativen Farben die Waage halten und perspektivlos bleiben. Geneigte Operngänger blicken während der Einführungen in der Deutschen Oper auf zwei Nay-Scheibenbilder.

Lucio Fontana (1899-1968)  ist bekannt für seine Schnittbilder. Sein Raumkonzept „Concetto spaziale – Attese“ (1962) ist eine blaue, kalte Farbfläche mit vier Schnitten. Fontana bricht hier mit einer Tradition und macht seine Leinwand zum Relief. Die Schnitte fügen die Farbe Schwarz hinzu und deuten ein Geheimnis unter oder hinten den Schnitten an, wodurch das Werk vom Minimalismus abweicht. Fontana inspirierte  u.a. die italienischen Künstlergruppen ZERO und Arte Povera.

Ein paar Jahre vorher, 1957, malt Francis Bacon die „Studien für die Kinderschwester in dem Film Panzerkreuzer Potemkin“.  Eine nackte Frau sitzt auf einer Schaukel im typisch geometrischen Bacon-Gefängnis. Ihr Gesicht ist mit Blutergüssen überzogen, die Brille auf der Nase zerbrochen, ihr Mund zum Schrei geöffnet. Den Schmerz hat Bacon immer wieder in seinen Werken aufgenommen. Irgendwie von der Gewalt und schrägen Gestalten angezogen, lebte er Künstler zuerst mit einem Alkoholiker und dann mit dem Kleinkriminellen George Dyer. Dyer hatte Bacon kennen gelernt, als dieser in seine Wohnung einbrechen wollte. Eisenstein hat den Propaganda-Stummfilm Panzerkreuzer Potemkin 1925 zur Feier der Revolution des Jahres 1905 gedreht. Der Film zählt heute zu den Meisterwerken in der Kinogeschichte.  1926 wurde er in den deutschen Kinos nur zensiert gezeigt, trotz Protesten u.a. von Max Liebermann und Lion Feuchtwanger. In seinem Roman Erfolg hat Letzterer  Eisensteins Film eine wichtige Rolle gegeben.

Anselm Kiefer ist ein geschichtspolitischer Maler. Kurz vor Kriegsende in einem Donaueschinger Luftschutzkeller geboren, zählt er heute zu den  bekanntesten und beeindruckendsten noch  lebenden Künstlern der Nachkriegszeit. Kiefer hat an der Documenta 6,7 und 8 teilgenommen. 1980 hatte er den deutschen Biennale- Pavillon über.  In Frankfurt hängt das Werk „Die Argonauten“ (1990).  Auf 280 x 500 cm Acryl häuft er schichtweise Asche, Blei, Haare, Glas, Kreide, Lehm, Öl, Porzellan, Stroh, Textilien und Zähne auf die Leinwand. Das Monumentalwerk behandelt das  Thema „Jason, die Argonauten und das Goldene Vlies“ der griechischen Mythologie.

Der französische Konzeptkünstler Daniel Buren (*1938) lässt uns mit seinem Werk  „Les Portes“ (1985) wieder runter kommen. Die exakte Geometrie in seinem Bild (die Streifen sind immer 8,7 Zentimeter breit und werden im Siebdruckverfahren auf den Stoff gebracht) sorgt für eine visuelle Ruhe. Blau-weiß-rote Streifen in Form von Toren zeigen eine endlose Perspektive.  In Frankreich ist  Buren einer der bekanntesten Maler. Die Streifen sind sein Basismaterial. 1986 war er für den französischen Pavillon bei der Biennale von Venedig zuständig. Dort ließ er streifenweise den Verputz von den Wänden abschleifen und installierte Wandflächen mit Spiegelstreifen. Am bekanntesten ist seine Installation im Hof des Palais Royal in Paris, rhythmisch strukturiert mit unterschiedliche hohen gestreiften Säulenfragmenten und frei zu begehen für Alle, die vorbeikommen.

Christa Blenk

01.04.2020

 

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