Von Bach bis Piazzola
Der argentinische Bandoneonist und Komponist mit italienischen Wurzeln, Daniel Pacitti, gab am Donnerstag Abend im Internationalen Begegnungszentrum der Wissenschaft in Wilmersdorf ein Solo-Bandoneon-Konzert mit Werken von der Spätrenaissance bis zu einer erst im letzten Jahr entstandenen eigenen Komposition.
Das Bandoneon, das durch den Tango in der ganzen Welt bekannt geworden ist, ist in Deutschland heute eher unbekannt, obwohl es hier erfunden und bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts auch sehr geschätzt wurde. Ursprünglich als Orgelersatz für Trauermärsche erfunden, ist es heute dem Tango verschrieben, dem das Triste, das Weinen um Gewesenes, das Melancholische gut steht.
Die Bandbreite seines Programms ging von einer Pavane von Caspar Sanz (1640-1710) über ein kurzes Prelude von Johann Sebastian Bach zu zwei sehr schönen Werken von Girolamo Frescobaldi (1583-1643).
Der Tango kam natürlich auch nicht zu kurz. Pacitti spielte Werke von Hannibal Troilo (1914-1975), dem ursprünglich aus Frankreich stammenden Tango-Star Carlos Garcell (1890-1935) und von Astor Piazzola (1921-1992).
Pacitti präsentierte auch ein von ihm im letzten Jahr komponiertes Werk « Bandoneón alemán – alma de Tango », das er im vergangenen November in der Philharmonie in Berlin zur Uraufführung brachte. Das Stück dauert 12 Minuten und ist für Bandoneon und Orchester geschrieben. Pacittis Leidenschaft für das Instrument allerdings, hat das Orchester gar nicht vermissen lassen.
cmb