Concerto Italiano im Pierre Boulez Saal
Am 6. Januar 2019 gab das Concerto Italiano unter Leitung von Rinaldo Alessandrini ein Gastkonzert im Pierre Boulez Saal.
Thema war das « Vielstimmige Liebeslied » und auf dem Programm standen italienische Madrigale zwischen Marenzio und Monteverdi.
Die Solisten Monica Piccinini und Sonia Tedla (Sopran), Andres Montilla (Alt), Luca Cervoni und Raffaele Giordani (Tenor) und Gabriele Lombardi (Bass) und die Instrumentalisten Craig Marchitelli und Udo di Giovanni (Theorbe) spielten und sangen in gewohnter Perfektion und Einfühlsamkeit Werke von norditalienischen Komponisten, die um 1600 fast ausschließlich in Mantua und Ferrara gewirkt hatten. Denn dort saßen die großen Herrscherfamilien Gonzaga und Ferrara, deren Ehrgeiz es war, Dichter, Musiker und Philosophen an ihren Hof zu holen und zu fördern. Sie alle übten sich in der hohen Kunst der Madrigale. Neben dem großen Claudio Monteverdi (1567-1643) wurden Werke von hier nicht so bekannten Komponisten und Musikern wie Luca Marenzi, Giaches de Wert, Pomponio Nenna, Luzzasco Luzzaschi und Sigismondo d’India aufgeführt.
Giaches de Wert hebt sich hervor, denn er kam nicht wie die anderen aus Italien sondern aus Flandern und gelangte über Rom und Mailand nach Mantua an den Hof der Gonzaga. Dort wirkte er 30 Jahre als Kapellmeister. 230 fünfstimmige Madrigale liegen von ihm vor.
Den Schluss dieses ruhigen und so schönen Konzertes bildete Claudio Monteverdi, er kompononierte geistliche und weltliche Musik und eine der ersten Opern « L’Orfeo » überhaupt.
Rinaldo Alessandrini gründete den Ensemble Concerto Romano 1984 und bei der Interpretation von alter Musik und historischer Aufführungspraxis steht das Ensemble ganz vorne in der Rangliste. Unzählige Werke aus der Renaissance- und Barockmusik hat Alessandrini ausgegraben und zur Aufführung gebracht. Die Musikwelt verdankt ihm vieles!
cmb