7 mai 2018 0 Commentaire

Staatskapelle spielt Debussy

Zwischen  Präraffaelismus und Impressionismus

Claude Debussy (1862-1918) wird immer mit dem Impressionismus in Verbindung gebracht und man will sich rote Mohnblumenwiesen oder gemalten zarten Wind vorstellen. Dabei war es vielmehr die Literatur der letzten 400 Jahre, die für den französischen Komponisten die Inspirationsquelle war. Debussy beschrieb die Naturereignisse in Tönen wie bei „Dialogue du vent et de la Mer“ . Seine Naturmusik kann man nicht nur hören, man kann sie auch riechen und sehen oder man geht mir ihr auf Reisen, obwohl Debussy selber eher wenig herumgekommen ist.

Daniel Barenboim befasst sich schon seit 1975 mit Debussy; in diesem Jahr wurde er Chefdirigent des Orchestre de Paris – mit 32 Jahren! Nun hat er zum 100. Todestag ein edles und anspruchsvolles Programm zu Debussys Ehren zusammengestellt und das Berliner Publikum Anfang Mai mit einem großartigen Fest seines Lebenswerkes verzaubert. Er hat dazu Kompositionen, die nicht so bekannt wie Pélleas et Melisande, Le Martyr de Saint Sébastien oder Prelude a l’apres midi d’un faune sind aus der französischen Musik-Schatzkiste geholt. Unterstützt dabei haben ihn die Staatskapelle und die zwei ausgezeichneten Solistinnen Anna Prohaska und Marianne Crebassa.
Immateriell, luftig und ätherisch französisch ist sie, diese Musik, bei der sogar der Bogen der Geige anders gehalten wird. Kräftig und fern-transparent-kommt sie daher. Durchaus gewöhnungsbedürftig, immer leicht unordentlich und voller lichter Farbenpracht.

Auf dem Programm stand die weltliche Cantate „La Damoiselle élue“ (Die Erwählte), die 1887 nach einem symbolischen Gedicht des Malers und Präraffaeliten Dante Gabriel Rossetti entstand. Geschrieben für zwei Solistinnen, Frauenschor und Orchester. Crebassa sang von hinten neben den Harfen ganz in Rot und Prohaska stand neben dem Maestro in Weiß.

„Trois Nocturnes“ ist das erste impressionistische Werk von Debussy. Die Staatskapelle hat es perfekt präsentiert, nicht ganz sauber im Einsatz der Damenchor der Staatsoper. Uraufgeführt 1900 mit großem Erfolg bei der Kritik. Hier springt die Romantik in die Moderne, Gemälde des Malers Whistler haben Debussy dazu inspiriert.

„Trois Ballades de Francois Villon“- ein Glanzstück für die charmante Mezzo Marianne Crebasse. Diese Liedkomposition entstand 1910, acht Jahre von seinem Tod. Der Dichter Villon hat im 15. Jahrhundert gelebt. Ursprünglich für Bariton geschrieben pendeln die Lieder zwischen profanen und paganen Betrachtungen eines Bürgers, der die Damenwelt kommentiert.

Und zum Schluss « La Mer“. Wohl  Debussys bekanntestes Werk. Düster-drohend, wallend und aufwühlend gewittrig. Die große Welle von Hokusai zierte das Titelbild der ersten Ausgabe. Aufgeführt wurde diese 23 Minuten dauernde sinfonische Dichtung 1905 in Paris. Sie gilt als Musterbeispiel des Impressionismus.

cmb

 

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