30 mars 2018 0 Commentaire

Adam’s Passion

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Stille, Licht und Langsamkeit.

Im Jahre 2009 sind sich Robert Wilson und Arvo Pärt im päpstlichen Wartesaal in Rom begegnet. Papst Benedikt XVI gab eine Audienz für 250 Künstler und Wissenschaftler. Aus diesem Anlass sang ein Kinderchor Werke von Arvo Pärt. Aufführung und Werk begeisterten Robert Wilson und die Beiden beschlossen, gemeinsam ein Projekt zu realisieren. Natürlich konnte nach dem Aufeinandertreffen von zwei Minimalisten in päpstlicher Gesellschaft nur etwas Biblisches entstehen und das war dann auch der Beginn von Adams’s Passion, ein Zusammenschnitt von den schon existieren Kompositionen « Adam’s Lament » (2010), « Miserere » (1989-1992), dem Doppelkonzert für zwei Violinen « Tabula Rasa » (1977) sowie dem Orchesterwerk « Sequentia“ (2014), in Szene gesetzt von Robert Wilson.

Zuerst war nur Licht. Adam steht wie eine bewegungslose, aus einer Nebelwolke kommende, Schaufensterpuppe  in romantischer Position mit dem Rücken zum Publikum – so wie in Gott geschaffen hat. Die Musik dazu, Sequentia“  hat Arvo Pärt  2014 Robert Wilson gewidmet und trägt uns ganz weit weg. Nun ist Geduld befragt, denn  Adam (Michalis Theophanous) braucht gefühlte 30 Minuten bis er sich auf dem schwarzen catwalk, der ins Publikum führt, vorwärts bewegt, sich einen Zweig auf dem Kopf drapiert und wieder auf die Bühne zurück schreitet. Der Anzug, den er dann trägt zeigt uns, dass er mittlerweile aus dem Paradies vertrieben wurde und schon mitten in den Übeln der Welt und unterschiedlichen Menschen steht. Spirituell, religiös und meditativ und mit viel Symbolik werden  Erschaffung und Zerstörung der Welt dargestellt:  eine Leiter, Ziegelsteine, ein fliegendes Haus, der Baum der Erkenntnis und noch mehr lächerliche Zweige sowie Kinder, die MPs aus Holz über die Bühne tragen.  

Die Tanzikone Lucinda Childs im Raumschiff-look tut es Adam nach und bewegt sich ihrerseits mit großartiger Langsamkeit von einer Seite der Bühne zur anderen was manchmal etwas pathetisch wirkt. Man fragt sich zum Schluss, ob es nicht ohne das prätentiöse Geschehen für die Musik besser gewesen wäre.

Arvo Pärt ist 1935 in Tallinn geboren und zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Komponisten. Pärt hat eine Vorliebe für religiöse Motive und kommt mit seinem Musikstil bei den anderen Avantgarde Komponisten nicht immer gut an. Wörter und Texte gehören zu seiner Musik wie das Licht zu Wilson gehört.

Robert Wilson ist zehn Jahre nach Pärt in Texas geboren, studierte zuerst Betriebswirtschaft und ging 1963 nach Brooklyn wo er Architektur, Fotografie und (Licht)Kunst studierte und mit Choreografen wie George Balanchine und Merce Cunningham arbeitete. Schon 1976 gelang ihm in Avignon der Durchbruch mit der Oper „Einstein on the Beach“, eine Produktion mit Philipp Glass und Lucinda Childs. In den 1980er Jahren realisierte er Projekte mit Heiner Müller. Wilson arbeitet weltweit mit den großen und bedeutenden Theatern sei es Hamburg, Paris, Zürich, Mailand, Salzburg oder Berlin. 

Tönu Kaljuste stand gestern am Pult vor dem Konzerthausorchester Berlin mit dem ausgezeichneten estnischen philharmonischen Kammerchor und ausgezeichneten Solisten.  

Christa Blenk

 

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