Französisches Opern Pasticcio
Les beaux jours de l’amour (die schönen Tage der Liebe)
Der französische Dirigent Raphael Pichon stellte ein Programm aus Opern von Rameau und Gluck zusammen, eine Art Pasticcio à la française mit Prolog, drei Akten und Apotheose.
Die Leistung der französischen Sopranistin Julie Fuchs ist noch bedeutender wenn man bedenkt, dass sie erst zwei Stunden vor Konzertbeginn aus Paris eintraf. Sie war kurzfristig für die erkrankte Sabine Devieilhe (für die das Programm eigens zusammen gestellt worden war) eingesprungen. Zarte Arien, wunderbare Flöteneinsätze, Orchesterstücke, Tambourins, Ritornelles, Chaconnes oder Rondeaus aus Jean-Philippe Rameau (1683-1764) Opern wie “les Indes Galantes, Les Boréades, Castor et Pollux und Christoph Willibald (Ritter von) Gluck (1714-1787) Orfreo ed Euridice strebten an diesem ungewöhnlichen Abend einem fulminanten und furiosen Finale entgegen und Julie Fuchs legte die zuerst gezeigte schüchterne Leichtigkeit gänzlich zur Seite als sie umwerfend und witzig-graziös die Arie der Folie aus Platée hinschmetterte und mit großer Komik den Dirigenten vom Pult stieß und mit Musikern und Publikum kokettierte.
Beide, Rameau, der erst mit 50 Jahren seine erste Oper komponierte, und Gluck sahen sich gefordert, den Opernstil zu reformieren als sie beide im Spätbarock in Paris agierten.
Großartiger französischer Pasticcio-Opernabend am 28.02.2018!

cmb