Venedig am Rande der Biennale
Seit 1859 findet in Venedig die Biennale statt. Damit ist sie die älteste Kunstbiennale. Dieses Jahr hat die Französin Christine Macel die Biennale zum Thema « Viva Arte Viva » kuratiert. Bis 26. November ist sie noch zu besichtigen.
Hauptschauplatz waren – wie immer – die 28 nationalen Pavillons in den Giardini. Napoleon ließ sie anlegen. Aber immer wichtiger und auf jeden Fall umfangreicher sind die Installationen und Präsentationen im Arsenale-Hafen Gebiet. Abgesehen davon stößt man überall in der Stadt und auf den Inseln auf Künstler und Kunstwerke. So ist der Italiener Michelangelo Pistoletti mit einer bedeutenden Präsenz in der Kirche auf San Giorgio zu erleben.
U.a. vertreten sind Künstler wie Olafur Eliasson, Ernesto Neto, Gabriel Orozco, Phyllida Barlow, Tracy Moffat, Anri Sala, Kiki Smith, Erwin Wurm und Franz Erhard Walther. Den deutschen Pavillon bestückte oder bespielte die Frankfurter Multimediakünstlerin Anne Imhof. Sie hat den goldenen Löwen für ihre fünfstündige Performance « Faust » bekommen. Hier geht es um Dobermänner, Gitterzaun, Glasböden, tanzende und verformte Kapuzenmänner auf dem Dach und um Feuer – eine Mischung zwischen Kitsch, Pathos und Grenzen, des Lebens und der Kunst. Lange Schlangen, Unsicherheit ob überhaupt und viel Wartezeit machten es nicht besser aber beschwerten ihr viele Besucher.
Überzeugend war sie wieder nicht, diese Biennale und man würde sich wünschen, die Arsenale leer zu durchstreifen, denn diese Industriearchitektur ist wunderschön und beeindruckend. Die « Corderie » (Seilanfertigung) entstand 1580 und ist 360 Meter lang (und man spaziert hier von einer uninteressante Arbeit zur nächsten).
Das Ticket ist zwei Tage gültig (für Giardini und Arsenale). Man sollte aber daran denken, dass am Montag alles geschlossen bleibt!
Fotos: cmb und JNP