Das Diptychon von Melun
In Ermangelung einer « echten » Sonderausstellung auf dem Kulturforum gibt es seit Mitte September dort das Diptychon von Melun von Jean Fouquet samt Nebenwerken zu sehen.
Es handelt sich hier um eines der Hauptwerke der französischen Malerei – und so ist es auch in allen französischen Lehrbüchern abgebildet. Jean Fouquet hat es in der Mitte des 15. Jahrhundert gemalt.
Der linke Flügel, der den Stifter Etienne Chevalier und den Hl. Stephanus zeigt, gehört schon seit 1896 der Gemäldegalerie. Der rechte Teil hingegen, die Madonna – man sagt, dass sie die Züge von Agnès Sorel, der Geliebten des französischen Königs, trägt. Sie ist umgeben von roten Cherubinen auf blauem Hintergrund und hängt normalerweise im Museum für Schöne Künste in Antwerpen. Aus dem Louvre kam das Emailmedaillon mit dem Selbstbildnis des Künstlers, das einst den Rahmen des Diptychons zierte. 80 Jahre haben sich diese drei Teile nicht mehr getroffen.
Weitere bedeutende und begleitende Werke im Ausstellungsraum sind ein Portrait des Narren Gonella aus Wien, das man ebenfalls Jean Fouquet zuschreibt. Großartige Portraits von Jan van Eyck, Petrus Christus und Rogier van der Weyden sowie eine Zeichnung von Benozzo Gozzoli, die u.a. die Grundlage für Fouquet Portraitmalerei bilden.
cmb