Trouvaillen, Petitessen und Sottisen

Der verkanntete Dorfpoet Rudi Faßbender philosophiert in den kleinen gelben Heften über Café-Häuser, Reisen und bekannte Persönlichkeiten. Die Broschüren gibt er im Selbstverlag heraus.
Die – auch gelbe – Broschüre Ein Parforce-Ritt durch die Geschichte der Caféhäuser unter besonderer Berücksichtigung der sie häufiger frequentiert habenden Pinsel, Feder- und / oder Wortführer « Das int’ressiert mich, nicht die Bohne » führt durch die großen Cafés in Europa mit Zitaten oder Reimen der prominenten Besucher/innen (vielleicht hat er sie ihnen aber auch in den Mund gelegt!).
Die Ausgabe Nr. 102 der Trouvaillen, Petitessen und Sottisen ist eine Art Bretagne und Vendée-Sonderheft und hat uns allein schon deshalb ganz besonders interessiert. Entstanden ist es im August 2017, als wir uns auch gerade dort aufgehalten haben. Er reist um die Inseln Noirmoutier und Yeu genau wie wir und überquert den Gois bei Ebbe, wo wir uns immer die Palourdes holen.
Eine surrealistische Reise in Wortspielereien, Reimen und Ironie an der Atlantikküste entlang – von der Normandie nach Saint Malo mit Abstechern auf die Inseln bis Saint Gilles Croix de Vie. Man muss oft zweimal hinsehen oder hinlesen, um die feine Ironie auch zu entschlüsseln und vor allem muss man natürlich die Geografie dort kennen, denn sonst versteht man nicht wenn er aus Croix de Vie « Schnaps » macht oder diese Anekdote erzählt: „Gilles, der Chef des Hotels du Marché in Beauvoir-sur-mer, dem Flecken, von dem Simone de Beauvoir damals aufbrach, um trockenen Fußes die Passage du Gois zur Insel Noirmoutier zu bezwingen, sagte lachend, wir sollten uns da mal nichts vormachen lassen vom einfachen, gemächlichen und entschleunigten Leben auf der Insel, die Einwohner hätten samt und sonders ihre Mercedes, BMW und Porsches auf dem Festland – sie sagen: auf dem Continent – stehen » (Zitat)
(Anmerkung meinerseits: wenn man allerdings an einem Freitag auf die Insel will und die Brücke nehmen muss, weil gerade Flut ist, kann man durchaus lange Zeit im Stau mit eben diesen Autos stehen, denn dann fahren sie alle dort hin!)
Zwischendurch zitiert er immer wieder Georges Brassens und andere Poeten und macht Exkurse in unterschiedliche Gegenden Man mag blättert darin mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht und mag das kleine Heftchen gar nicht mehr weglegen, so kurzweilig ist es, darin zu schmökern.
Und wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und Frankreich mag, kann sodann das Sonderheft (XVI) Provence zur Hand nehmen. Hier erklärt der Poet gleich auf der ersten Seite, worüber in diesem Heft leider nicht berichtet wird.
„Wenn Du meinst es geht nicht mehr, geht noch ein Stück Camembert“ (französische Essensregel)
Rudi Faßbender lebt und dichtet in Prasdorf und ihn kann man auch als « Trouvaille » bezeichnen!
Und hier ein paar Fotos von den beschriebenen Orten, die wir gemacht haben:











