Romaeuropa Festival – Emma Dante – Operetta burlesca

Vom 20.10. bis 1.11-2015 wird im Teatro Vittoria Emma Dantes « Opera Burlesca » aufgeführt. Wieder mal hat sich Emma Dante hier mit dem Thema Homosexualität und Transvestiten befasst.
Auf der Bühne hängen vier elegant und pompös bekleidete große Plastikpuppen; den Bühnenrand zieren diverse Stöckelschuhe und Accessoirs. Alles Dinge die man braucht, um eine schöne Frau zu werden. Musik aus der Konserve begleitet die vier Protagonisten, die Vater, Mutter, Pietro, Pietro als Frau und Pietros Schwarm interpretieren. Die Darsteller schaffen es nicht, sich zu identifizieren oder sich zu finden. Sie sind verloren. Eine Mischung aus Dragi-Komödie und Boulevard-Theater.
Pietro ist der erwachsene Sohn eines sizilianischen Tankstellenbesitzers, der mit seinen Eltern nach Neapel zieht. Pietro (Roberto Galbo) merkt, dass er eigentlich eine Frau sein will. Im Stück wird sie von Viola Carinci dargestellt. Er muss die Schule unterbrechen und an der Zapfstelle arbeiten. Dann geht es 50 Minuten darum, wer welche Kleider anzieht und dass Pietro sich verliebt, von seiner Mutter (oder Vater) gewarnt wird, weggeht und wieder kommt, als sein neuer Partner ihm gesteht, dass er eigentlich eine Frau und zwei Kinder hat. Die letzte Szene zeigt ihn / sie dann als glückliche und tanzende Frau. Alle Puppen sind ausgezogen und die Personen tanzen nackt und eng über die Bühne. Die Kleider liegen verstreut herum.
Emma Dante ist so eine Art Botschafterin der italienischen Homo-Ehe. Sie setzt sich permanent für die gleichgeschlechtliche Partnerschaft ein und nimmt dieses Thema auch immer wieder in ihren Produktionen auf. Das letzte Mal 2010 mit « Le pulle ». Sie ist definitiv ein Schuh-Fetischist.
Die Opera Burlesca war aber letztendlich dann nur lautes und eher flaches Boulevard-Theater; bekam aber viel Applaus.
Da meistens Sizilianisch gesprochen wurde, haben wir allerdings wenig verstanden und deshalb kein Recht, eine echte Kritik anzubringen.
Christa Blenk