2 avril 2015 0 Commentaire

Muse Dannunziane

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Eingang Ausstellungsraum, Innenansicht, Cristina Crespo während der Eröffnung
 

Bei traumhaften Musen-Wetter am 1. April präsentierte Cristina Crespo ihre Musen Dannunziane, an deren Verwicklichung sie seit über einem Jahr arbeitet. Sehr schön stehen sie da, im wie dafür geschaffenen Raum in der Casina delle Civette in der Villa Torlonia.

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Anläßlich der Eröffnung der Ausstellung hat Cristina Crespo auch zwei Tänzerinnen auftreten lassen, die dann – in Lois Fuller Manier – vor dem Publikum auftraten.

Die Musen sind in zwei verschiedenen Gebäuden untergebracht. Im ersten, dem Hauptraum, stehen u.a. Ida Rubinstein, Lois Fuller, Mata Hari,  Olga Koklova. Isadora Duncan hat im zweiten Gebäude einen Raum für sich allein bekommen. Die Musen tragen auf der Rückseite jeweils eine Hommage an die Zeit oder an den Musenträger, so Olga, die Picasso auf ihrem Rücken trägt.

P1220760 P1220804 Rückseiten der Musen

Hier nochmals ein Auszug aus dem Artikel über Cristina Crespo:

Im Garten der tanzenden Musen wohnen u.a. Olga Koklova, Picassos wichtigste Muse und erste Tänzerin im Ballet Russe sowie die Muse der radikalen Futuristen, die amerikanische Radium-Tänzerin Loïs Fuller, geladen. Die französisch-polnische Komponistin Elzbieta Sikora hat Fuller in ihrer letzten Oper „Madame Curie“ gewürdigt und ihr eine fatale Rolle zugeteilt. Man sagt, Fuller hätte sich bei den Curies mit Radium versorgt, um bei ihren aufwendigen und bahnbrechenden Performances hell zu erstrahlen. Unter Rosen verbirgt sich die andere Futurismus-Muse, die dramatische Isadora Duncan, sie erdrosselte sich praktisch selber, als sich beim Zu- schnell-Fahren im offenen Auto ihr Schal in den Autoreifen verhedderte. Mit dabei natürlich die bahnbrechende und exotische-erotische Tanz-Ikone der 30er Jahre Ida Rubinstein, Cristinas Lieblingstänzerin, die sie immer wieder in anderen Rollen darstellt, eine der schönsten ist eine schwarze, halbbekleidete Magdalena in der Wüste. Desweiteren finden sich dort die adelige Römerin Claudia Quinta, die mexikanische Kultikone Frida Kahlo, geschmückt mit Königsstrellizien, Manets Muse Lola aus Valencia und die Bauchtänzerin Sharon Kihara ein. Außerdem treffen wir auf die tanzende Stummfilmdarstellerin Brigitte Helm, die Muse von Fritz Lang in Metropolis und natürlich Mata Hari, die Abenteurerin sowie Cleo de Mérode, die schönste Ballerina überhaupt, wie man sagt. Die Liste der tanzenden Musen ist lang und ihr Garten sehr groß, aber irgendwann finden sie alle ihre Bestimmung.

Gabriele D’Annunzio (1863-1938) wurde vor 150 Jahren geboren. Cristina Crespo widmet ihm – aber vor allem seinen Musen – dieses Projekt. Fasziniert darüber, wie viele interessante und intelligente Frauen dieser eher kleine und nicht besonders attraktive militante Nationalist für sich gewinnen konnte, entstand die Idee eines Gartens der tanzenden Musen. Dass der plüschige, kitschige und bombastischen Pomp liebende d’Annunzio zwischen den Frauen, Autos, Pferden, Luxus, Kunst, Politik, Einkäufen (vor allem Schuhe) überhaupt noch Zeit zum Schreiben hatte, ist eigentlich ein Wunder. 1883 entführte er eine junge Herzogin und heiratete sie gegen den Willen der Eltern. Nachdem er drei Kinder mit ihr hatte und Eleonora Duse in sein Leben trat, verließ er die Familie. Die Duse war sicher die wichtigste Frau in seinem Leben, die ihn inspirierte und ihm obendrein auch den nötigen Luxus der er brauchte, verschaffen konnte. Später flüchtete er vor seinen Schuldnern nach Paris und dort tanzte Ida Rubinstein für ihn.

Die Ausstellung ist noch bis Ende Juni in der Villa Torlonia zu sehen.

Text komplett für Katalog in deutscher Sprache

testo catalogo completto in lingua italiana

Christa Blenk

Fotos: Christa Blenk

 

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