Ludi multifonici – Klang-Licht-Installation

Vom Frühbarock zur elektronischen Musik
Laura Bianchini und Michelangelo Lupone haben zum Jahresbeginn die Trajansmärkte mit einer Licht-Klang-Installation in ein anderes Licht gerückt. Schauplatz sind die Trajansmärkte in der römischen Altstadt. Gespielt wurden jeweils kurze Stück von Komponisten, die in Rom gelebt haben, angefangen vom römischen Frühbarock über Corelli, Händel, Mozart, Mendelssohn-Bartholdy, Berlioz, Puccini, Debussy bis zur elektronischen Musik von Bianchini und Lupone. Die Überleitung von einem Stück zum anderen wurde mit ein paar Takten elektronischer Musik von den beiden italienischen Komponisten Lupone und Bianchini angedeutet. Wobei die elektronischen Sequenzen immer länger wurden bis es keine Unterbrechung mit der Klassik mehr gab. Die letzten Minuten tanzten dann, bewegt von den elektronischen Tönen, die Noten in verschiedenen Farben über die die Vorderfront der Trajans-Märkte, bis sie sich im Turm der dahinter liegenden Kirche sammelten und dann – direkt neben dem Vollmond, der passender Weise pünktlich erschien – als Licht-Klang-Feuerwerk in den Himmel stiegen. Aus! Dieses letzte und prächtigste Kaiserforum, das der damalige Stararchitekt Apollodor von Damaskus 107 n.C. erbaute, bekam durch die abwechselnden Lichtprojektionen eine neue, interessante Dimension und Tiefenperspektive. Es wirkte noch größer und beeindruckender. Ein ästhetisch und akustisch beeindruckendes Erlebnis. Die klare kalte Nacht war ein perfekter Begleiter für dieses „astrale“ Kunstwerk, das man von den Fori Imperiali oder von der Via Alessandrina aus perfekt und in aller Ruhe nachverfolgen konnte. Sehr interessant die Erfahrung, wie sehr die elektronische-zeitgenössische Musik ein Kind der Barockmusik ist. Manchmal brauchte man ein paar Sekunden um zu merken, dass der Musikstil sich geändert hatte und dann ging es auch schon wieder mit einer Puccini-Arie weiter. Im Rahmen der „Feste de Roma“ haben die beiden zeitgenössischen Komponisten Laura Bianchini und Michelangelo Lupone dieses Happening konzipiert und ausgearbeitet, organisiert und realisiert mit Holophonen wurde es durch das CRM (Centro Ricerche Musicali) in Zusammenarbeit mit Roma Capitale. Die Künstlerin Sivia Lanzalone hat das Licht-Design entworfen. Projektassistenz unterlag Emanuela Mentuccia. Heute Abend, 6.1. wird es zum letzten Mal ab 19 Uhr (und dann jede Stunde bis 23 Uhr) stattfinden. Also nichts wie hin!
Christa Blenk
mehr über diese Künstler Oasis
Très belle page. Nous avons fait beaucoup de choses cette année.