Javier Moreno – Aire
Der Tempietto di Bramante ist einer der schönsten und interessantesten Zeugen der Renaissance in Rom. Fast keinen Platz hat er zwischen der Kirche San Pietro in Montorio und der Spanischen Akademie auf dem Gianicolo und das Tor ist fast immer verschlossen.
Um den Tempel herum konnten wir letzten Samstag auf Einladung der Spanischen Akademie Javier Moreno und seine Gruppe mit dem neuen Projekt « Aire » hören und sehen. Ein happening zwischen Musik, Video und Poesie. Es kamen viel mehr Besucher als geplant und da die Dunkelheit abgewartet werden musste, wurden die Musik- und Kunstfreunde auf eine Sangria auf die wunderbare Terrasse der Akademie eingeladen. Das war genial!
Javier Moreno kommt aus Madrid, pendelt aber seit Jahren zwischen Paris, Buenos Aires und New York, dort hat er auch sein Ensemble gegründet. Er ist Komponist und Kontrabassist. In Rom hat er sein neuestes Projekt « Aire » aufgeführt, eine Fusion von zeitgenössischer Musik, improvisiertem Jazz, Tanz, Posie und Visueller Kunst.
Die Musiker kommen langsam auf die Bühne, das Leitmotiv summend, nehmen ihren Platz ein, während auf den Bramante-Tempel Bilder, Fotos und Geschichten projiziiert werden, konform (manchmal) mit den Geschichten der Vorleserin. Eine Reise durch die Welt und das Universum auf der Suche nach dem Leben und der Liebe. Interessant, ein wenig zu lang und ein wenig zu mysthisch die Präsentation, erstklassig die Musiker, vor allem der Saxophonist Marcello Allulli. Isabel Cadenas hat vorgetragen, in sehr verständlichem Spanisch aber auch mit diesem alles verzeihenden Honigkuchenpferdlächeln, das uns zum Schluss ein wenig ermüdete. Der Tempel allerdings, ist schöner ohne bunte Bilder und Phantom-Schneeflocken.
Christa Blenk
Wir stimmen überein: der Tempel allerdings, ist schöner ohne bunte Bilder und Schneeflocken.