18 octobre 2013 0 Commentaire

Centro de Arte y Naturaleza Cerro Gallinero

Wo die Natur aufhört ihre Abbilder zu schaffen, dort beginnt der Mensch aus natürlichen Dingen mit Hilfe der Natur unendliche Bilder zu schaffen. 

Dies hat der italienische Maler, Bildhauer und Naturforscher Leonardo da Vinci schon im 15. Jahrhundert gesagt. Der große Visionär hat ohne Zweifel Einrichtungen wie das Kunst- und Naturzentrum Cerro Gallinero vorhergesehen.

 Centro de Arte y Naturaleza Cerro Gallinero dans Art nube-145x150Nube – Foto: Carlos de Gredos © Centro Gallinero

Die Provinz Avila liegt auf 1131 m Höhe und ist damit die am höchsten gelegene Provinz in Spanien.  Zum ersten Mal wurde Avila  schon in der Römerzeit erwähnt. Unter den Westgoten war sie – aufgrund ihrer Nähe zu Toledo – eine der wichtigsten Städte und im 11. Jahrhundert ist sie maurisch geworden. Aus dieser Zeit stammt auch die 2500 Meter lange, komplett erhaltene romanische Stadtmauer, die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Mauer hat 88 Türme und neun Stadttore.

1999 ist in dieser Provinz  das Kunst- und Naturzentrum – das Cerro Gallinero – entstanden.  Zur Zeit erstreckt es sich über 31 ha, es kann aber bis auf 46 ha ausgedehnt werden. Natur, Mensch, Kunst und das gesamte Universum soll es im Einklang miteinander verbinden.  Elf permanente Landart-Installationen sind schon dort zu sehen. Drehpunkt für in regelmäßigen Abständen stattfindende Konzerte, Lesungen und Workshops soll es werden.

Vorreiter dieser Art sind u.a. das Storm King Art Center im Hudson Valley eine Stunde von New York entfernt, die Stiftung Cesar Manrique auf Lanzarote und in der Nähe von Düsseldorf die Insel Hombroich. Eines haben diese Zentren immer gemeinsam: sie sind – aufgrund ihrer außergewöhnlichen und natürlich gesuchten Position – recht schwer zu erreichen, aber gerade das macht sie so faszinierend

Das raue und abgeschiedene Gelände soll eingeladene Künstler animieren, ihr Projekt direkt in situ zu verwirklichen, immer in Harmonie mit der Natur und dem Universum. Ein stillgelegter Steinbruch in der Nähe ist schon öfter Lieferant für die Realisierung von Projekten geworden, so z.B. für das Projekt von Helena Aikin.

Carlos de Gredos, der Initiator und Koordinator dieses Kunst- und Skulpturenparks, ist in der Gegend von Avila 1958 geboren, Er hat auch künstlerisch den Grundstein gelegt. La Nube (die Wolke) oder Parajes nuncios de Infinito nennt er sein erstes Projekt. Ein großer weißer Stein ist so platziert, dass er manchmal zur zusätzlichen Wolke am Himmel wird. Poetisch und fast transparent schwerelos schwebt die Steinwolke zwischen Himmel und Erde.

collardeagua-150x150 dans Art(Foto: © Carlos de Gredos/Cerro Gallinero)

Collar de agua (Wasserkette) ist eine Installation, die von der Natur selber erschaffen wurde und von ihr auch fortgeführt werden wird. Die natürlichen Ausbuchtungen, die durch Erosion entstanden sind, hat Carlos de Gredos ausgebaut. Alles weitere wird dann der Regen übernehmen.

Weitere Werke von Carlos de Gredos für den Naturpark sind ELUR: nieve, tierra, agua, La palabra abre la roca  und Desde mi atalaya.

homenaje_a_paul_celan-150x150(Foto: © Carlos de Gredos/Cerro Gallinero)

2010 kam Luis Luna in den Cerro und konstruierte La fuga está en la rama. La sílaba es nutriente (die Fuge ist im Gezweig. Die Silbe ist nahrhaft). Hierbei geht es um ein acht spitziges Sternengerüst aus Stacheldraht. Sein eher philosophisches Werk soll vielleicht die vergangenen und zukünftigen  Greueltaten der Menschheit anprangern. Er hat dieses Projekt dem Dichter und Poeten Paul Celan gewidmet (Hommage an Paul Celan).

stonehead-mini1-150x150Manu Pérez de Arrilucea kam 2011 dazu. Sein  Stonehead, el que mira al cerro  drohnt als übermächtiger Zeus auf seinem Olymp und überblickt – aus der Mitte heraus – die Geschehnisse auf den Cerro. 

constelacic3b3n-diurna-150x150(Foto: © Carlos de Gredos/Cerro Gallinero)

Azucena Pintor hat zwei Installationen Constelación Diurna SRT 1 5(2) und dann 2012 Líneas ingrávidas für den Cerro Gallinero geschafften. Nach ihrem ersten Besuch im Cerro hat sie sich „führen lassen“ und ihre Stoffkonstruktionen aus gesammelter und nicht mehr benutzter Kleidung installiert. Nun liegen sie dort und warten in den Spalten auf eine Regeneration. Es wird sich allerdings zeigen, wie oft die Stoffringe erneuert werden müssen.

mogor-hoyocasero-150x150(Foto: © Carlos de Gredos/Cerro Gallinero)

2012 kommt Helena Aikin in den Park und ergänzt mit ihrem primordialen labirinto de Mogor-Hoyocasero  das Repertoire des Zentrums. Ihr land-art Projekt repräsentiert eine Jahrtausende alte ursprüngliche Felszeichnung in Pontevedra (mehr über ihre Arbeit finden Sie unter: http://www.kultura-extra.de/kunst/portrait/portrait_helenaaikin.php).

Im Herbst 2013 sind zwei neue Errungenschaften buchstäblich aus dem Boden geschossen. Pilze aus Granit! Konzipiert wurde das Projekt von Adolfo Schlosser (1939-2004) ursprünglich für den Madrider Vorort Leganés, wozu es aber nicht mehr kam. Den Aufbau ermöglichte Carlos de Gredos in Absprache mit der Familie von Schlosser. Nun stehen die beiden Pilze (boletus) sich dort im Abstand von 30 Metern gegenüber.

.setas-schlosser-150x150cam00473-150x150 Boletus – (Foto: © Carlos de Gredos)

Wir sind schon sehr gespannt, wer sich als nächster(e) in den Cerro Gallinero wagen wird!

Christa Blenk

fichier pdf Traducción reportaje Christa Blenk.2013

(Fotos: © Carlos de Gredos/Cerro Gallinero)

CERRO GALLINERO

 

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