7 janvier 2013 0 Commentaire

Hugo Wolf in Santa Maria sopra Minerva

6. Januar 2013

« Christnacht »  von Hugo Wolf (1860-1903)  und Auszüge aus der Petit Messe Solennelle von Rossini (1792-1868)

Hugo Wolf in Santa Maria sopra Minerva dans Musique sanlorenzo2-012-150x150Street Art (San Lorenzo) Foto: cb

In der römischen Basilika « Santa Maria sopra Minerva » gab es am 6. Januar ein interessantes und ungewöhnliches Konzert. Nicola Samale, Dirigent und Komponist, traute sich an das Oratorium « Christnacht » von Hugo Wolf. Er hat es arrangiert für 2 Flügel, Chor, Tenor und Sopran. Ein Erlebnis, musikalisch und auch optisch, wenn man bedenkt, dass man einen lebensgroßen Christus am Kreuz von Michelangelo vor sich  und  Engel, Fresken, Skulpturen und Gemälde  auf hohem Niveau (z.B. Filippo Lippi, Bernini ) um sich hat. Auf den Ruinen eines angeblichen Minerva-Tempels im 3. Jahrhundert errichtet, wurde die Basilika dann im Jahre 1280 umgebaut und im 16. Jahrhundert vergrößert, wie sich das in Rom so gehört. Die Basilika liegt direkt hinter dem Pantheon und vor ihrem Eingang steht der riesige Bernini-Elefant. (Die Akustik ist allerdings schwierig, was die Interpreten zwang, verstärkt zu singen, ein wenig schade, denn sie waren wirklich gut.)

 Den Anfang machte der Pianist Bruno Canino mit dem Preludio der Petite Messe Solennelle, dann kam die wunderbare Irene Veneziano an den zweiten Flügel, der St. Paul’s Choir (ca. 35 Sänger)  trat hervor und es ging weiter mit dem Kyrie. Der Opern-Tenor Edoardo Milletti sang das Domine Deus und die Soprano Rosanna Savoia (in dicker Jacke aber sehr elegant) das O Salutaris Hostia.

 Den zweiten Teil des Konzertes bildete das Oratorium « Christnacht » von Hugo Wolf (1860-1903). Ein sehr schönes, spätromantisches Stück, ganz wunderbar arrangiert von Maestro Samale und tadellos vorgetragen von den beiden Solisten und vom Chor. Ein schwieriges Werk, wird auch nicht oft aufgeführt, sehr lyrisch aber durchaus Musik des 20. Jahrhunderts. (Exkurs: Es hat mich an einigen Stellen ganz stark an den song von Greg Lake  « I believe in Father Christmas » – die Musik kommt hauptsächlich von Prokovief’s « Lieutenant Kijé – Troika » erinnert, das wir 2011 in Paris  mit unserem Chor Chor Classic ‘n Swing  einstudiert und aufgeführt haben.)

  »Christnacht » ist nach einem Text (« Seraphim »sche Heere »)  von August Graf von Platen komponiert. Wolf hat 1886 damit begonnen, die Uraufführung fand aber erst 1891 in Mannheim statt. Der Mannheimer Generalanzeiger druckte anlässlich der Uraufführung einen Brief an seinen Freund und Gönner, den Mannheimer Juristen und Amateurkomponisten, Oskar Grohe, ab, in dem Wolf sich zu seiner Komposition folgendermassen äussert: « Das Werk wird durch zwei Motive eingeleitet, die in ihrer Durchführung, – anschwellend bis zum höchsten Glanze und wiederum allmählich verklingend – die ganze Introduktion beherrschen. Diese zwei Motive bilden den Kernpunkt der Komposition, die Persönlichkeit Christi, des Kindes und Weltenüberwinders symbolisierend. Einem kindlich schlichten, von Holzbläsern getragenen Gesange: einem wirklichen Volksgesange, den ich bei den in Steiermark üblichen ländlichen naiven Darstellungen der heiligen Nacht selbst als Kind mitgesungen – antwortet das Horn, später die Posaunen in pathetischer Weise. Es ist das Motiv, worauf im Verlaufe des Stückes der Chor der Gläubigen die Worte singt: Preis dem Geborenen bringen wir dar. – Ich betone Gläubigen, weil ich einen Sang der Hirten, nach des Dichters Angabe, mit dem feierlich-pompösen Charakter dieser Stelle nicht für vereinbar hielt …. »

Wer würde ihm dafür nicht Geld geben!

Am Sonntag Abend gab es keine Posaunen oder Blech, deshalb hätte Wolf diese Version wohl nicht befürwortet. Uns hat es begeistert -  vor allem die Leidenschaft, mit der die  Pianisten an das Stück gingen!

 Wolf war ein ehrfürchtiger « Dichter-Komponist », der seine Karriere als gnadenloser Musikkritiker begann. Es gibt eine Reihe von Klavierliedern, die seine große Sensibilität für Lyrik bestätigen.

Hugo Wolf hat einen Teil seines Studiums mit Gustav Mahler verbracht. Schon mit 17 musste er aber das Konservatorium verlassen und war von nun an auf sich gestellt. Er hatte allerdings immer Gönner und Freunde, die ihn mehr schlecht als recht unterstützten. Oft deprimiert und krank starb der sensible Musiker 1903 mit nur 43 Jahren in Wien.

Christa Blenk

Hugo Wolf in italiano

 

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