Non-concerti di Natale a Roma
Es gibt eine Geschichte von Antonio Amurri die heisst « Non-Dramma Casalingo ». So ungefähr war das gestern Abend.
« Christmas Festival in Rome » nelle chiese e nelle basiliche.
Angekündigt waren vier Konzerte in vier verschiedenen Kirchen. Das Konzert am 20.12. in der Basilica di Santa Sabina all’Aventino war besonders attraktiv: Nisi Dominus von Antonio Vivaldi (1655-1735). Alle großen Contertenöre wie Andreas Scholl oder Philip Jarousky haben das vorgetragen, deshalb hing die Latte natürlich hoch, die Vorfreude war aber groß. Das Orchestra di Barocc0 di Roma unter Leitung von Daniele Moroni sollte das wunderbare Werk um 20.30 Uhr aufführen. Vivaldi hat das 20-Minuten Stück um 1715 geschrieben, zu dieser Zeit hat er noch in Venedig gelebt, später ging der « Rote Priester » (so wurde der ewig kränkelnde Vivaldi wegen seiner Haare genannt), der er damals gar nicht mehr war, dann nach Mantua bevor er 1730 seinen Musikstil änderte und nach Wien ging.
Also rasch auf den Aventin und hoffend, dass es – wie öfters – eh nicht pünktlich losgeht. Es standen ca. 100 Leute vor dem Tor, ratlos und genervt, weil die Tür noch zu war. Irgendwann hat dann ein Trupp mutiger Melomane gegen die Tür gepoltert bis nach ca. 10 Minuten ein aufgeregter Priester aus dem großen Tor kam und fragte was wir denn hier wollten? « Das Konzert », rief die Meute! « Hier gibt es kein Konzert, oder seht Ihr hier irgendwo ein Orchester? » – schrie der Priester, der der Situation gar nicht gewachsen war, zumal die Angereisten ihm als Kirchenautorität natürlich die Schuld gaben.
« Es stand aber in der Zeitung »,
« ohne Musik gibt es kein Konzert »,
« es war auch im Internet angekündigt »,
« Wir vermieten nur die Kirche, und die hat keiner gemietet »,
« genau wie letzten Sonntag in St. Alessio, da fand es auch nicht statt ».
« Da hat sich jemand einen Scherz erlaubt » – sagt der Pfarrer « Seht Ihr hier irgendwo Instrumente »?
.. So ging das ca. 5 Minuten, bis dann die Ersten resignierten und sich entfernten. « Buon Natale » wünscht uns dann noch der Kirchenvertreter und verschwand wieder hinter seinem großen Tor.
Non-concerto, non-musicisti, non-orchestra, non-festivale, non-organizzazione!
Corriere della Sera (14/12/2012 – Cultura e tempo libero a Roma) – Bach e Mozart,
La musica è sacra – era un sacro errore?
Christa Blenk